Probentage im Frühjahr 2023

von Michael Link

Probentage – das ist ein Paket aus “gut essen”, “viel, erst ein bisschen schräg und dann richtig schön singen” und “Spaß haben”. Unser Probentag begann am letzten Freitagnachmittag im März. Nach und nach tröpfelte in unserer tollen Proben-Location in Hainholz ein, wer von Arbeit und täglichen Verpflichtungen flüchten konnte und stieg ein in Stimmworkshops und die Proben einzelner Stücke aus dem kommenden Repertoire. Der Blick nach draußen zeigte, dass die Terminwahl nicht besser hätte sein können, denn es pladderte fast ohne Unterlass.
Mit Kennenlernspielchen bekamen wir einmal mehr Gelegenheit, mehr übereinander zu erfahren – sodass neue Mitsängerinnen und -sänger sich im Kontorchor schneller zu Hause fühlen können. Ja, und dann gab es die Noten für die neuen Stücke, großteils nach unseren Wünschen, aber herausfordernd sind alle neuen Sachen. Ich sage nur: “Dmms, dmms, dmms, doo-da-du-da zooom, didimms!” Oder so ähnlich. Ich will ja hier nichts ausplaudern, aber unser Repertoire wird noch bunter werden als das Bällebad im Möbelhaus.


Nachdem wir noch ein paar Suchspielchen nach Noten, den Haussicherungen zum Einschalten des Keyboards und Ähnlichem absolviert hatten, erlebten wir zum Ausklang unsere Stimmen noch mal in der schon fast heimelig wirkenden Kirche St. Marien. Apropos heimelig: Wir haben es schon gelernt: In der Kirche ist es drinnen stets kälter als draußen. Deal with it!


Die Nacht zum Sonnabend war kurz, der Weg zum Probenraum wieder nass. Beim Eintreffen machten wir einen kleinen Schlenker um die Küche herum, in der sich wundersamerweise Salate, Wraps und Brote, Kaffee, Tee und Kuchen und dermaßen viele Köstlichkeiten aus allen Erdteilen materialisierten, die Sängerinnen und Sänger als Mittagskost und zum Kaffee mitbrachten.
Konzentriert starteten wir in den neuen Tag – mit viel Bewegung und nach und nach schliff Chorleiter Michael an den einzelnen Stimmen für unsere neuen Stücke und auch an denen, die wir wegen Corona noch gar nicht so richtig hatten singen können.


Unser Dreikampf aus Singen, Tee trinken und Lachen hielt bis zum Mittag. Endlich Essen! Das war wirklich ein Anschlag auf die Figur, so lecker das alles! Ein Stromausfall in Hainholz, der Regen, was wir bald wann und wo singen wollen und hoffentlich können, Gespräche über dies und das mit vielen Leuten machten uns bereit für die nächste Runde: die Proben am Nachmittag.
Den Altgedienten (ha ha, den Chor gibt es erst seit 2019!) fielen sie leichter, denn dabei kam schon mal Geübtes wieder über die Lippen. Die daran angeschlossenen Hirne erinnerten sich überraschend gut noch an bereits verloren geglaubte Melodien. Den Abend ließen wir am langen Tisch ausklingen, spielten lustige Dinge, in denen es unter anderem um Menschen mit Daumen ging und um wandernde Münzen. Und ganz plötzlich waren anderthalb Probentage leider vorbei. Ich freue mich auf die nächsten Proben.